Frische Luft –
noch immer nicht selbstverständlich

Die einfachste Variante ist stoßweises Lüften (ca. 10 min.) mit voll geöffneten Fenstern; belegungsabhängig alle 1 bis 5 Stunden. Dadurch kann eine vollständige Raumdurchspülung erreicht und eventuell im Raum gebildetes Kondensat wegtransportiert und Schimmelbildung vermieden werden. Durch ein gekipptes Fenster wird keine ausreichende Luftgeschwindigkeit erreicht und es verleitet andererseits dazu, ständig offen zu bleiben, was wiederum hohe Energieverluste zur Folge hat.

Die bessere Lösung ist eine Anlage zur kontrollierten Entlüftung. Über spezielle Zuluft-Elemente in Fensterrahmen oder Außenwand von Wohn- und Schlafräumen wird Frischluft angesaugt. Die Abluftelemente befinden sich in Bad und Küche. Ohne Einwirkung vom Nutzer wird eine gleichbleibende Raumluftqualität und bei austauscharmen Wetterlagen zugluftfreie Versorgung mit Frischluft sichergestellt. Der Abluftventilator ist unter dem Dach montiert. Die Investitionskosten für ein Ein-Familien-Haus liegen zwischen 4.000 und 6.000 DM für die komplett installierte Anlage. Aufgrund des einfachen Aufbaus ist auch leicht die Selbstmontage bei Materialkosten um die 2.500 DM möglich.

Für die Nutzung der in der Abluft enthaltenen Wärme sind Gebäude mit Zentralgerät mit Wärmerückgewinnung auszustatten. Das zentrale Element ist ein Wärmetauscher, in dem beide Luftströme aneinander vorbeigeführt werden. Bei einer Frischlufttemperatur von 0 und 20°C Abluft wird die Zuluft auf 18°C erwärmt. Die Lüftungszentralen können mit einem Wärmetauscher zur Nachheizung der Zuluft ausgestattet werden. Damit besteht die Möglichkeit, die Lüftungsanlage gleichzeitig zur Beheizung einzusetzen, wie es z.B. in Passivhäusern üblich ist. Für diesen Fall können die Heizkörper eingespart werden. Eine solche Lösung muß genau abgewogen werden. Die Kosten für die Lüftungsanlage betragen zwischen 12.000 und 18.000 Mark.


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